Fimberpass (2608 m)

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Talorte: 🇦🇹 Ischgl (1370 m), 🇨🇭Sur En (1120 m)
km/hm: 35 km, 1350 hm 🔼
Level:  Schwer 
Fahrtechnik: 4 von 5 Sternen bis 5 von 5 Sternen
Schiebestrecken: Bergauf 40′ (mit E-MTB teils fahrbar)
E-Bikes: für E-MTB mit Schiebehilfe geeignet für E-MTB mit Schiebehilfe geeignet
Hütten/Einkehr: 🏠 Bodenalpe (1800 m)
🏠 Heidelberger Hütte (2264 m)
🏠 Alp Griosch (1820 m, nur Einkehr)
🏠 Hof Zuort (1714 m)
Querein-/ausstiege: ⤵️ Mittelstation: Einstieg nach den ersten 250 hm
⤵️ Gampenalpe (1900 m): Einstieg von Zeblasjoch und Idalpe kommend
⤴️ Hof Zuort (1714 m): Ausstieg auf Schotterstraße nach Vnà, Ramosch
⤴️ Kurhaus Sinestra: Ausstieg auf Schotterstraße nach Sent, Scuol
Hinweise Grenzübertritt Schweiz (Dokumente mitführen), Gegenrichtung nicht empfehlenswert
Transalp Designer Link zum Pass im Transalp Designer

Beschreibung des Passes

Der Fimberpass (oft auch “Fimbapass” geschrieben) ist ein anspruchsvoller und vergleichsweise hoher Pass am Alpenhauptkamm. Es handelt sich hier um den klimatischen Alpenhauptkamm; der orographische Alpenhauptkamm befindet sich noch eine Kette südlicher, beispielsweise bei Querung der Uinaschlucht (Schlinigpass) oder des Passo Costainas.

Von Ischgl kommend, ist zunächst das Fimbertal/Fimbatal zu erklimmen, das als Hängetal etwa 300 m oberhalb des Ortskerns in die Talwand mündet. Deshalb ist der Beginn des Anstiegs zum Fimberpass auch gleich der härteste Teil: Eine sehr steile Asphaltstraße verlässt den Ort mit einer Serpentine. Dieser steilste Abschnitt ist 1,4 km lang und in der Spitze 16% steil.

Die Strecke passiert kurz darauf die Mittelstation ⤵️ der Silvrettabahn. Diese ist eine Möglichkeit zum Quereinstieg in die Strecke, was die steilsten 250 hm einspart. 6,1 km hinter Ischgl wird die Bodenalpe 🏠 (erste Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeit) passiert. Nach 7,4 km und 540 hm ist an der Gampenalpe ⤵️ (Quereinstiegsmöglichkeit vom Zeblasjoch und Idjoch) das Ende der Asphaltstraße erreicht. Wichtiger Hinweis: Der direkte Wanderweg zwischen Zeblasjoch und Heidelberger Hütte ist mit dem MTB kaum fahrbar und sehr ausgesetzt. Es wird davon abgeraten, ihn zu befahren, auch wenn er auf der Karte sehr dazu einlädt. Ab hier wird das Fimbatal landschaftlich am reizvollsten; es ist ein breites, U-förmiges Tal mit spitzen Gipfeln zu allen Seiten. Das unansehnliche Skigebiet um Ischgl rückt nun in den Hintergrund, ab der markierten Schweizer Grenze ist es praktisch nicht mehr zu sehen. Es folgen 6 km und 340 hm Anstieg auf einer Schotterstraße bis zur Heidelberger Hütte 🏠. Ab dort bis zum Fimberpass besteht nur noch ein Wanderpfad mit wechselnder Steilheit. Auf ihm sind bis zur Passhöhe auf etwa 2,7 km Strecke noch 350 hm zu überwinden. Der Abschnitt wird von vielen Bikern als Tragestrecke bezeichnet, man kann sein Rad aber die meiste Zeit auch einfach schieben. Etwa die Hälfte des Anstiegs ist mit einem guten E-MTB und entsprechender sogar fahrbar. Teilt man den Wanderweg-Anstieg zwischen Heidelberger Hütte und Fimberpass in drei Teile, so ist vor allem das mittlere Drittel vergleichsweise flach und “fahrbar” – man sieht es nur von unten noch nicht, sondern steht an der Hütte vor einem derart steilen Hang, dass er Fimberpass unerreichbar scheint.

Die Abfahrt vom Fimberpass erfolgt auf den ersten 3,9 km (600 hm) durchweg auf einem Singletrail. Der Trail hat eine grandiose Sicht auf die umliegenden Berge, und meist kann man von oben kommend schon weit auf den vorausliegenden Trailabschnitt schauen. Die Schwierigkeit liegt bei etwa S2-Niveau, doch sind öfters kurze schwierigere Abschnitte enthalten, so dass durchgehend hohe Aufmerksamkeit erforderlich ist. Der Trail bietet alle Arten von Trailschwierigkeit, mal ist er geröllhaltig, mal steil, mal seitlich abschüssig oder mit engen Kehren, oft auch zwei dieser Schwierigkeiten zugleich.

Am Trailende, kurz nach einer Flussquerung, geht der Trail in eine Schotterstraße über. Diese erreicht 6,3 km hinter dem Fimberpass die Alp Griosch 🏠, die erste Einkehrmöglichkeit hinter dem Pass (nicht immer geöffnet, keine Übernachtung möglich). Griosch wäre bereits eine Ausstiegsmöglichkeit, um auf Schotterstraßen nach Vnà und Ramosch zu fahren, jedoch führt die Straße anfangs steil bergauf. Es ist für die Krafteinteilung ökonomischer, dem Trail am Abzweig Griosch rechts noch 1,3 km bis Hof Zuort 🏠⤴️ zu folgen. Dort kann eingekehrt, übernachtet und aus der Hauptstrecke ausgestiegen und auf Schotter bergab nach Vnà abgefahren werden. Vnà besitzt eine Unterkunft, ebenso kann von dort weiter nach Ramosch und in den Talboden auf Asphalt abgefahren, oder die tolle Höhenstrecke Via Engiadina nach Martina und Vinadi gefahren werden.

Zwischen Griosch und Hof Zuort besteht ein kurzer Trail am Wiesenrand. Hinter Hof Zuort ist kurz die Schotterstraße zu nutzen, bald folgt jedoch ein Rechtsabzweig zum Wanderweg zum Kurhaus Sinestra. Der folgende Abschnitt verläuft im Wald mit vielen Wurzeln. Er ist bekannt für zwei lange und hohe stählerne Hängebrücken, die kurz nacheinander am Weg liegen. Der reine Trailabschnitt ist 2,3 km lang und umfasst 210 hm bergab. Er hat jedoch im Verlauf kurze Gegenanstiege, und kostet dadurch viel Kraft. Das Kurhaus Sinestra ⤴️ ist der nächste Ausstiegspunkt; hier kann auf eine Schotterstraße (100 hm Gegenanstieg) nach Sent und in weiterer Folge nach Scuol ausgestiegen werden, die sehr lohnend und reich an tollen Ausblicken ist. Der Fimberpass-Trail setzt sich sonst geradeaus fort in Richtung Ramosch. Er bleibt noch für 3,3 km ein Trail, macht dabei aber nur 90 hm bergab gut und hat auch Gegenanstiege. Dieser Trailabschnitt ist stellenweise verblockt und unfahrbar, dann aber auch wieder über längere Abschnitte ein wahrer Flow-Traum. Er trifft oberhalb von Ramosch auf die Fahrstraße Ramosch-Vnà. Hinter Ramosch kann auf der alten Straße ins Industriegebiet gefahren und ein Auenweg bis zur Brücke von Sur En gefahren werden, erst dann ist der Talboden unter dem Fimberpass wieder endgültig erreicht.